Informations-Pavillon am Burrenhof
Foto: LEADER Mittlere Alb

Die Projekte Kelten-Erlebnis-Pfad und Skilift Dottingen erhalten Fördergelder von LEADER Mittlere Alb

In der LEADER-Region Mittlere Alb wurden abermals zwei Projekte zur Förderung ausgewählt. Am 19. März stimmten die Beiratsmitglieder des LEADER-Vereins dafür, dass die Projekte „Kelten-Erlebnis-Pfad“ und „Skilift Dottingen aktiv – Sommer wie Winter“ insgesamt rund 306.000 Euro EU-Fördergelder bekommen sollen.

Der Vorsitzende des Beirats Landrat Thomas Reumann beendete die Sitzung mit den Worten: „Das LEADER-Förderprogramm ist auf der Mittleren Alb richtig gut etabliert, was sich im Austausch mit regionalen Akteuren auch immer wieder bestätigt. Ich freue mich sehr, dass wir das Förderinstrument so wirkungsvoll zur Weiterentwicklung unserer Region integrieren konnten. Auch in Zukunft will unsere LEADER-Aktionsgruppe solche prima Projekte unterstützen.“

Die LEADER-Aktionsgruppe Mittlere Alb hat mittlerweile sechs Förderaufrufe durchgeführt, während dieser viele innovative Projekte ausgewählt wurden. Ausgewählte Projekte erhalten einen Zuschuss in Form von europäischen Fördergeldern für dessen Umsetzung. Damit fi-nanziert die EU Projekte, die zur Weiterentwicklung unserer Region beitragen.

Die drei Gemeinden Hülben, Grabenstetten und Erkenbrechtsweiler wollen ein interkommunales und landkreisübergreifendes Projekt umsetzen. Mit dem Kelten-Erlebnis-Pfad (KEP) wird das kulturelle und naturhistorische Erbe der Region am Heidengraben – einstmals größte keltische Siedlung auf dem europäischen Kontinent – erschlossen, bewahrt, in Wert gesetzt und vermittelt. Der KEP wird auf einer Strecke von ca. 5,5 km Länge zu insgesamt acht Wissens-, Erlebnis- und Mitmachstationen führen. Dem „Mehr-Sinne“- Prinzip folgend werden alle Informationen sowohl haptisch, visuell als auch auditiv vermittelt. An den Stationen können Besucher Wissenswertes über die Kelten, den Heidengraben und das UNESCO-Biosphärengebiet Schwäbische Alb erfahren. Alle Informationen sind dabei entweder mittels einer kostenfreien Applikation über Tablets und Smartphones oder über ein Faltblatt erhältlich. Für die App ist vorgesehen, mit einer sogenannten ‚Augmented Reality’ ein möglichst reales Bild der keltischen Lebenswelt wiederzugeben – mit Hilfe computergenerierter Bilder, Schemata und Videosequenzen werden die Besucher durch Zeit und Raum geführt. Um die Möglichkeit zur kontinuierlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen sicherzustellen, werden die drei Gemeinden einen besonderen Service anbieten – in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen wie z. B. dem Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg e. V. oder dem Behindertenbeauftragten des Landkreises Reutlingen. Menschen mit Behinderungen können sich bei der Geschäftsstelle Erlebnisfeld Heidengraben in Hülben für eine kostenlose und individuelle Führung anmelden.

Hartmut Schrenk, Beiratsmitglied und ehemaliger Vereinsvorsitzender des TSV Gammertingen, äußerte in der Sitzung: „Der KEP ist ein zukunftsweisendes Projekt, das die beantragte Förderung voll verdient hat, denn das Projektdesign und die geplante Umsetzung sind bestens aufgearbeitet – großes Kompliment. Mit der Einbindung von Schulen kann eine Identifizierung mit dem Projektthema in einer lebendigen und handlungsorientierten Heimatkunde ihren Aus-gang nehmen.“

Der Skilift in Dottingen wird seit über 40 Jahren erfolgreich betrieben, doch die klimatischen Veränderungen haben zu einer Verringerung der Betriebstage geführt – was die Skiliftgesellschaft vor neue Herausforderungen stellt. Der reine Winterbetrieb genügt nicht mehr, um einen langfristigen Betrieb der Anlage sicherzustellen. Mit dem Projekt Skilift Dottingen aktiv – Sommer wie Winter soll künftig auch die warme Jahreshälfte für neue Angebote genutzt werden. Außerdem beinhaltet die Projektumsetzung die Modernisierung der Liftanlage. Für den Ganzjahresbetrieb wird eine rollstuhlgerechte Blockhütte mit Grillstelle und sanitären Anlagen als zentraler Ausgangspunkt für verschiedene Aktivitäten geschaffen. Bei Schneemangel kann die Hütte als Ausgangspunkt für Rodelwettbewerbe, Schneeburgenbau oder Wintergrillen genutzt werden, im Sommer für Abenteuerwanderungen oder Grillabende. Gebrauch von der Hütte können die Mitglieder der Skigesellschaft, örtliche Vereine sowie Privatpersonen machen. Einen ganz wesentlichen Beitrag kann die Hütte zur Förderung von Sportaktivitäten mit Naturverbundenheit leisten. Die Qualität der Liftanlage wird durch eine Seilverlängerung und den Umstieg auf so genannte „Selbsteinbügler“ verbessert. An schwachen Besuchertagen kann so Personal im Liftbetrieb eingespart, schneereiche Tage können besser genutzt werden. Ebenso wird durch diese Maßnahme ein flacherer Einstieg ermöglicht, was vor allem für Anfänger und Kinder wesentliche Verbesserungen bietet. Durch den ebenen Einstieg und die Selbsteinbügel-Technik wird der Grundstein gelegt, dass künftig auch Sommersportgeräte, wie z. B. Fahrräder mit Anhängevorrichtung, befördert werden.

Der nächste Förderaufruf erfolgt voraussichtlich im Sommer 2018. Sie haben eine Projektidee oder allgemeine Fragen zum LEADER-Förderprogramm – dann melden Sie sich beim LEADER-Regionalmanagement und lassen sich beraten.