Mit dem neuen Coaching-Angebot wird Frauen im LEADER-Aktionsgebiet Mittlere Alb ein Anreiz gegeben, neue Ideen und Konzepte zur Sicherung oder Erschließung von Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten umzusetzen. Bild: Verband Landwirtschaftlicher Fachbildung

LEADER-Förderprogramm ermöglicht fünf weitere Projekte dank einem Zuschuss von fast 120.000 Euro

Anfang Februar 2019 entschieden die Beiratsmitglieder von LEADER Mittlere Alb e. V. in St. Johann über die Förderung der eingegangenen Projektanträge des 8. Förderaufrufs. Die ausgelobten EU-Fördermittel in Höhe von 120.000 Euro deckten nicht annähernd den Bedarf der zehn eingereichten Projektvorhaben. Nach über drei Stunden intensiver Diskussion und Bewertung der Anträge, stand das Ergebnis fest – fünf der zehn eingereichten Anträge wurden für eine LEADER-Förderung ausgewählt. In unsere Region fließen damit weitere rund 110.000 Euro EU-Fördergelder und zusätzlich rund 9.500 Euro Landesmittel. Projektträger, für deren Vorhaben die Fördermittel nicht ausgereicht haben, können ihren Antrag beim nächsten Förderaufruf wieder beim Regionalmanagement einreichen. Der Vereinsvorsitzende Landrat Thomas Reumann freute sich ganz besonders über einen Projektantrag zur Förderung von Coaching-Angeboten für Frauen: „Mit dem neuen Coaching-Angebot bieten wir Frauen in unserer Region eine weitere Möglichkeit zur beruflichen Persönlichkeitsstärkung und Orientierung. Durch das Coaching wird die Schaffung neuer Einkommensquellen von Frauen im LEADER-Aktionsgebiet gefördert“.

Frauen haben heute vielfältige Aufgaben zu bewältigen (Beruf, Betreuung, Haushalt) und diese sind mit weiteren Interessen in Einklang zu bringen (Fortbildungswünsche, Freizeitgestaltung, ehrenamtliches Engagement). Im Vergleich zu Pflichten und Aufgaben gerät der Blick auf die eigenen Stärken und beruflichen Ziele oft in den Hintergrund. Mit dem Projekt Coaching – Weiblich. Stark. Erfolgreich. entsteht ein Coaching-Angebot für Frauen – für die Stärkung ihrer Kompetenzen und persönlichen Entwicklung, für die Erleichterung der Rückkehr in die Erwerbstätigkeit nach einer Auszeit und für die Unterstützung ihres unternehmerischen Denkens. Frauen im LEADER-Aktionsgebiet wird ein Anreiz gegeben, neue Ideen und Konzepte zur Sicherung/Erschließung von Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten umzusetzen. Im Coaching werden z. B. eine Ist-Analyse zu den persönlichen Stärken, Schwächen und zum Persönlichkeitsprofil erstellt wie auch Kommunikationsgrundlagen, Präsentationstechnik und Rhetorik geübt. Außerdem lernen sich die Frauen untereinander kennen, knüpfen neue Kontakte und erweitern ihr regionales Netzwerk.

Die Firma ISATIS montana produziert seit über 20 Jahren Sonderkulturen: Pflanzen für Dachbegrünungen, Felsgärten, salzverträgliche Pflanzen und Pflanzen für Wildstauden-Salate. Aufgrund des guten Betriebswachstums, der Erweiterung zum Ausbildungsbetrieb und einer Differenzierung der Abteilungen und des Angebots werden dringend offenere und größere Büro-Räumlichkeiten benötigt. Das Projekt Bürogebäude und Sanitäranlagen ISATIS montana beinhaltet den Ausbau von Büroräumen mit angegliederten Sanitärräumen in einem bestehenden Gebäude. Durch das Vorhaben werden vorhandene Gebäudeteile genutzt und die dörflichen Strukturen erhalten. In der Verwaltung können dadurch neue Arbeitsplätze entstehen, um der gesteigerten Nachfrage und dem Anspruch der Kunden besser gerecht zu werden. Der Aufbau einer leistungsfähigeren Verwaltungseinheit ist das Kernstück für die Weiterentwicklung des Betriebes. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund.

Die Betriebsführung der Schankwirtschaft Gasthof zum Lamm im Zentrum von Neufra ist im vergangenen Jahr an die nächste Generation übergegangen. Mit diesem Wechsel entwickelte sich eine neue Dynamik im Betrieb, diesen Schwung möchte die Betreiberin nutzen und das gastronomische sowie kulturelle Angebot erweitern. Mit dem Projekt Gasthof zum Lamm, Gastro-Küche und Gartenwirtschaft werden der Einbau einer Gastronomieküche, die Herstellung einer Gartenwirtschaft mit E-Bike-Ladestation und die Schaffung von zusätzlichen Parkmöglichkeiten gefördert. Ergänzend wird es ein Kulturprogramm geben mit z. B. Live-Musik, Lesungen und live-Übertragungen von Sportveranstaltungen. Diese Maßnahmen dienen der zukunftsfähigen Existenzentwicklung und damit auch der Weiterentwicklung der regionalen Wirtschaft. Außerdem wird der historische Gasthof als Begegnungsort für Bürger und Gäste von außerhalb gestärkt und ein Beitrag zur Grundversorgung geleistet.

Im Rahmen der Gesunden Gemeinde hat Hülben gemeinsam mit Bürgern und einem Arbeitskreis ein Konzept zum Thema Gesundheit erarbeitet. Der schon bestehende Etzenbergweg wird bereits von vielen als Spazier- und Fitnessweg genutzt. Daraus entstand die Idee für das Projekt Mehrgenerationenrundweg Etzenberg. Dieses beinhaltet die Entstehung von 9 Stationen mit verschiedenen Trainingsgeräten auf einem 6 km langen Rundweg am Etzenberg. Hier können Personen ab 14 Jahren ihren gesamten Körper trainieren (Kraft, Ausdauer). Damit entsteht ein weiterer Treffpunkt für Begegnungen am Ort und die lokale Infrastruktur im Bereich der Gesundheitsvorsorge wird verbessert. Der AK Gesundheit wird die Stationen im Rahmen einer Rückenfitstunde nutzen und über das Mitteilungsblatt und Facebook dazu einladen. Der Parcours kann teilweise auch von behinderten Mitmenschen genutzt werden.

Von August bis September 2019 findet das Projekt #kunstlandschaft – Kulturprojekte im BT24/albgut statt. Mit einem neuen Ausstellungskonzept, begleitenden Veranstaltungen, Workshops und einem Rahmenprogramm will die Kulturinitiative BT24 eine breite Öffentlichkeit ansprechen. Ziele der Veranstaltung sind die Etablierung des BT24 als Ausgangspunkt für Kulturprojekte, das Angebot von Ausstellungs- und Workshopräumen für regionale Künstler und eine Impulssetzung für Zukunftsperspektiven im ländlichen Raum. Das Wissenspotential regionaler Kulturschaffender wird dabei in optimaler Weise zusammengeführt, z. B. durch die Kombination von Kunst mit Handwerk, Musik und Theater. Mit dem Event #kunstlandschaft wird das regionale Kulturangebot erweitert und ein Beitrag zum kulturellen Bildungsangebot in der Region geleistet. Es wird eine Begegnungsmöglichkeit geschaffen und die Infrastruktur für kulturelle Angebote mit dem BT24 verbessert.

Der nächste Förderaufruf zur Einreichung von Projektanträgen erfolgt voraussichtlich im März 2019. Bei Fragen oder Projektideen beraten Sie die Regionalmanager Elisabeth Markwardt (Tel.: 07381/402 97-02, markwardt@leader-alb.de) und Hannes Bartholl (Tel.: 07381/402 97-01, bartholl@leader-alb.de) gerne.