Bike Park Münsingen
Foto: LEADER Mittlere Alb

In der LEADER-Region Mittlere Alb wurden weitere sieben Projekte zur Förderung ausgewählt, darunter der Umbau und die Erneuerung des Bike-Parks Münsingen

Die LEADER-Aktionsgruppe Mittlere Alb wählt fortlaufend innovative Projekte aus, die mit EU-Fördergeldern unterstützt werden und die die Weiterentwicklung unserer Region vorantreiben. Im Januar 2018 wurde der fünfte Förderaufruf in der Mittleren Alb erfolgreich beendet und am Dienstagabend den 20. Februar 2018 hat der Beirat über die eingegangenen Projektanträge abgestimmt.
Vorsitzender des Beirats ist Landrat Thomas Reumann, der nach der Beiratssitzung sichtlich zufrieden feststellte: „Mit dem Förderprogramm LEADER können wir nun weitere sieben Projekte in unserer Region mit Fördergeldern unterstützen. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass einige dieser Projekte privat-gewerbliche Vorhaben bestärken und wir damit einen Beitrag leisten, um der regionalen Wirtschaft einen weiteren Anschub zu geben. Mit allen ausgewählten Projekten fließen rund 324.000 Euro an EU-Mitteln sowie 285.000 Euro an Landes-mitteln in unsere liebens- und lebenswerte Region.“

Seit 1996 wird der Bike Park Münsingen durch den örtlichen Sportverein betrieben. Allerdings entspricht der Park nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen der Nutzer, insbesondere die Streckenführung ist sehr einfach gehalten und veraltet. Mit dem Projekt Umbau und Erweiterung Bike Park Münsingen soll die Attraktivität und Tauglichkeit der Strecke nach den aktuellen Ansprüchen hergestellt werden, sodass für Anfänger wie auch Profis verschiedene Schwierigkeitsgrade vorzufinden sind. Außerdem wird es im Zuge der Modernisierung neue Angebote rund ums Fahrradfahren geben, z. B. die Durchführung eines Biathlons, Fit for E-Bike-Kurse sowie Mountainbike-Technik-Trainings. Damit wird auch ein Beitrag zur Stärkung des Mobilitätszentrums Münsingen geleistet.

Mit der Umsetzung des Projekts Manufakturen und Café im Albgut Münsingen sollen drei neue Genussmanufakturen (Kaffee-/Kakaorösterei, Schokoladenproduktion, Naturseife/-kosmetik), ein Café und Spezialitätenrestaurant sowie ein Schulungs- und Eventzentrum im Albgut in Münsingen entstehen. Das Projekt fördert die Erweiterung des bestehenden Betriebs und die gesamte regionale Wirtschaft. Durch die Herstellung regionaler Produkte wird ein Beitrag zur Sicherung der Grundversorgung am Ort geleistet und zugleich werden alte Handwerkskünste gefördert und wiederbelebt. Besonders zu erwähnen ist die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, die Herstellung der Barrierefreiheit in allen Gebäuden sowie die Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen.

Mit dem Projekt KULTURHAUS möchte der private Antragsteller seinen Kulturbetrieb in Münsingen stärken und attraktiver gestalten. Es ist geplant, einen der Standorte des Betriebs zur zentralen, kulturellen und generationsübergreifenden Bildungs- und Begegnungsstätte auszubauen. Durch die Umgestaltung und Modernisierung kann das bestehende Angebot in den Bereichen Musik, Tanz, Kunst sowie frühkindliche Bildung weiterentwickelt und die vorhandenen Räume effizienter genutzt werden. Außerdem wird durch die Neuerungen ein weiterer Arbeitsplatz entstehen. Das Besondere am Projekt ist der geplante große Aktions-/Übungsraum mit offenen Schaufenstern – mit denen Konzerte und Kulturabende unter Einbezug der Außenanlagen (Ortsmitte) stattfinden können.

Der Familienbetrieb „Stadtmühle Gammertingen“ wurde 2014 von der privaten Antragstellerin übernommen, den sie nun mit dem Projekt Stadtmühle Gammertingen – Meisterliches Handwerk, Zukunftsorientiert und erlebbar weiterentwickeln möchte. Dazu gehören z. B. die Errichtung eines Mühlenladens, die Erweiterung der Lagerfläche für die Optimierung der Mehlreife und der Einbau einer neuen Filteranlage zur Verbesserung der Arbeits- und Produktionsbedingungen. Mit diesen Maßnahmen wird der Mühlenbetrieb optimiert und das Handwerk des Müllers erlebbar gemacht, da durch einen virtuellen Mühlenrundgang den Kunden künftig bessere Einblicke in die Produktion gewährleistet werden können.

Der Gasthof Rössle in Westerheim ist seit 150 Jahren in Familienbesitz. 2018 wurde der Betrieb von der jüngsten Generation übernommen. Der private Antragsteller plant mit dem Projekt Gasthof Rössle – Alles nur nicht Käse die Weiterentwicklung des Betriebskonzepts, um den Gasthof zukunftsfähig aufzustellen. Räumlich angegliedert an die Gastronomie soll eine Käserei mit Reiferaum im Gewölbekeller entstehen. Die Käseprodukte werden dann in der Küche eingesetzt und an Gäste des Hotels/Restaurants verkauft. Für den Gasthof wird damit ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen, welches gezielt im Marketing des Betriebs eingesetzt werden kann. Die Wettbewerbsfähigkeit wird durch das neue Angebot gesteigert und die Existenz des Junggastwirts kann langfristig gesichert werden.

In der LEADER-Region Mittlere Alb gibt es viele Art Brut-Künstler (Menschen ohne akademische Ausbildung und teilweise mit psychischer und/oder geistiger Behinderung). Diesen fehlt oft ein adäquater Zugang zu Ausstellungsmöglichkeiten z. B. aufgrund fehlender Netzwerke oder finanzieller Möglichkeiten. Mit dem Projekt Alb Brut soll im Sommer 2018 eine dreimonatige, komplett barrierefreie Ausstellung mit inklusivem sowie interdisziplinären Rahmenprogramm veranstaltet werden. Ziel ist, die kulturelle Teilhabe durch das Neutralisieren von Barrieren zu ermöglichen und eine Plattform für Art Brut-Künstler zu schaffen, um selbst kulturelle Beiträge leisten und ausstellen zu können. Außerdem wird eine Kooperation/Vernetzung mit weiteren Künstlern/Kulturbetrieben wie auch mit sozialen Einrichtungen angestrebt.

Im ländlichen Raum gibt es nur sehr wenige professionelle, musikalische Bildungsmöglichkeiten für Kinder/Jugendliche. Das möchte ein privater Antragsteller mit dem Projekt Netz-Werk-Orchester: Live-Streaming von Orchesterproben ändern. Von 2018 bis 2020 ist geplant, Orchesterproben per Live-Stream für Kinder/Jugendliche ins LEADER-Gebiet zu übertragen, begleitet von einem Live-Chat für den aktiven Austausch zwischen jungen Leuten und Profimusikern. Dadurch wird ein innovatives musikalisches Bildungsangebot im ländlichen Raum geschaffen, welches einen Zugang zu klassischer Musik ermöglicht, ohne dabei die Region verlassen zu müssen. Außerdem soll Begeisterung und Interesse für die Beschäftigung mit klassischer Musik und Instrumenten in der Freizeit/im Beruf geweckt werden.