Familie Bosch freut sich über die neue Produktionsanlage zur Herstellung von biologischen Düngern in Pelletform unter Verwendung von Schurwolle
Foto: LEADER Mittlere Alb

Die Nachfrage für Wolle sowie der Wollpreis sind in den letzten Jahren inflationär gesunken. Schäfereien können mit dem erzielten Wollpreis oft nur die Kosten für die Schafschur bezahlen. Von einem Einkommen durch Wolle kann nicht mehr die Rede sein. Minderwertige Wolle findet keinen Absatz und muss teilweise kostenpflichtig als Abfall entsorgt werden. Hobby-Schafhalter und kleinere Nebenerwerbsschäfer können ihre Wolle meist an immer weniger vorhandenen Wollsammelstellen abgeben. Der dort erzielte Preis deckt oft nicht einmal die Anlieferungskosten.

Familie Bosch hat eine eigene Hobby-Schafzucht und suchte nach sinnvollen und nachhaltigen Verwendungsmöglichkeiten für ihre Wolle. Daraus ist die Idee entstanden, einen Betrieb für die Verarbeitung regionaler Wolle zur Herstellung von Schafwollpellets als Düngemittel zu gründen.

Aus der Schafwolle, speziell auch aus minderwertiger Wolle, wird ein hochwertiger Langzeitdünger hergestellt. Dieser Dünger ist 100 % ökologisch, nachhaltig, natürlich sowie frei von chemischen Zusatzstoffen. Durch gute Netzwerkarbeit mit anderen Schäfereien aus der Region sowie dem Landesschafzuchtverband entsteht ebenfalls ein Potential für die Verarbeitung größerer Wollmengen weiterer Wolllieferanten.

Weitere Produkte wie Einstreupellets, Heucobs oder Tierergänzungsnahrung sind als Ergänzung des Portfolios denkbar. Dabei soll mit Landwirten, Hobbytierhaltern und Gärtnern zusammengearbeitet werden, um die Nachfrage für mögliche Produkte oder neue Produktideen zu eruieren.

Weitere Informationen gibt es unter Pelletzentrum Alb.

Maßnahmen:

  • Aufbau eines neuen Betriebs/Hallenneubau in Römerstein zur Verarbeitung von Schurwolle zu Düngemittel
  • Installation einer Produktionsanlage

Ziele und Zielgruppen:

  • Schaffung neuer Arbeitsplätze, Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung
  • Unterstützung von lokalen Schäfereien zur Erhaltung der Landschaftsform der Schwäbischen Alb
  • Nutzung und in Wertsetzung von regionalem Potential
  • Reduzierung von CO2-Emissionen im Transportverkehr durch Verarbeitung der Wolle im LEADER-Aktionsgebiet
  • Schaffung einer neuen Vermarktungsmöglichkeit für regionale Schäfereien/Hobbyschafhalter/Nebenerwerbsschäfereien, insbesondere für minderwertige Wolle
  • Stärkung des ländlichen Raumes durch Vermarktung von biologischem Dünger über z. B. Hofläden, Bioläden, Gärtnereien und Schäfereien
  • Förderung der biologischen Nachhaltigkeit durch Herstellung von alternativen Düngemitteln im Gegensatz zu chemischen Düngern

Projektinfo

Beschlussdatum: 16.06.2021
Status: Projekt wurde erfolgreich umgesetzt
Projektträger: Privatperson
Primäres Handlungsfeld: Regionale Wirtschaft
Ort: Böhringen