Dekan Norbert Braun, Kirchenpflegerin Annemarie Schucker, Architekt Frank Hintzenstern und Regionalmanagerin Elisabeth Markwardt besichtigen bei der Übergabe der LEADER-Erläuterungstafel den Baufortschritt
Foto: LEADER Mittlere Alb

LEADER Mittlere Alb unterstützt die ev. Gesamtkirchengemeinde Münsingen-Trailfingen beim Bau einer Rampe sowie von barrierefreien Toiletten

Das Alte Dekanat am Kirchplatz 2 in Münsingen wird hauptsächlich von der diakonischen Bezirksstelle Münsingen und der Kirchengemeinde genutzt. Die ev. Gesamtkirchengemeinde Münsingen-Trailfingen als Eigentümer des Gebäudes hatte für die Herstellung der Barrierefreiheit im Erdgeschoss Fördermittel bei LEADER Mittlere Alb beantragt. Im September 2023 wurde mit den Umbauarbeiten begonnen. Zur Besichtigung des Fortschritts hatten die drei Projektverantwortlichen Dekan Norbert Braun, Kirchenpflegerin Annemarie Schucker und Architekt Frank Hintzenstern Regionalmanagerin Elisabeth Markwardt eingeladen. Zu diesem Anlass wurde auch die LEADER-Erläuterungstafel übergeben – ein Symbol zur Information der Öffentlichkeit über das Projekt und die Bereitstellung der europäischen Fördermittel.

Das Gebäude Altes Dekanat liegt neben der Martinskirche im Stadtzentrum von Münsingen. Das Erdgeschoss wird von Diakonie und Kirchengemeinde gemeinsam genutzt und dient für verschiedene Zwecke. Die Diakonie ist Anlauf- und Beratungsstelle mit sehr vielfältigen Angeboten. Dank dieser Vielfalt kommen Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen zu Besuch: junge Mütter/Eltern, Familien, Migranten, Menschen mit und ohne Behinderung, Senioren und viele mehr. Zu den Angeboten gehören u. a. Schwangeren-, Sozial- und Lebens-, Schuldner-, Kur- oder Migrationsberatung. Neben mehreren Beratungsbüros gibt es einen multifunktional genutzten Raum. Dieser dient z. B. für Begegnungsangebote für Kinder und Eltern, Sitzungen ehrenamtlicher Gruppen und Selbsthilfegruppen, Arbeitskreise, Vorträge und Informationsveranstaltungen, Ausstellungen sowie Beratungen für Gruppen und Familien. Viele der Angebote verantworten Diakonie und Kirchengemeinde nicht selbst, sondern bieten dafür nur die Räumlichkeiten an. Gibt es Nutzungsanfragen von z. B. Bürgern, Vereinen oder ehrenamtlichen Initiativen stehen dafür die Räumlichkeiten zur Verfügung. Da die Martinskirche keine eigenen Toiletten besitzt, nutzen Besucher der Kirche ebenfalls die WCs im Alten Dekanat.

Problematisch ist, dass weder der Zugang zum Erdgeschoss (erreichbar über eine Treppe) noch die Toiletten im Alten Dekanat barrierefrei sind. Je nach Besucher ist der selbstständige Zugang ins Gebäude bzw. zu den Toiletten erschwert oder nahezu unmöglich. Schon für Personen mit Kinderwagen oder Rollatoren ist es schwierig, die Treppen zu überwinden. Für Rollstuhlfahrer ist es gänzlich unmöglich. Das Alte Dekanat wird immer wieder von Menschen mit Handicaps aufgesucht und es ist laut Projektträger nicht hinnehmbar, dass diese auf fremde Hilfe angewiesen sind.

Dank der LEADER-Fördergelder wird das nun geändert. Derzeit entsteht ein barrierefreier Zugang am Haupteingang des Gebäudes in Form einer Rampe sowie barrierefreie Toiletten im Erdgeschoss. Die Bauarbeiten sind durchaus knifflig, da währenddessen das Gebäude unter Benutzung steht. Dies gilt es zu beachten, z. B. wenn etwas an den Wasserleitungen gemacht werden muss. Zum anderen stammen die Ursprünge des Gebäudes von 1670, nach einem Brand wurde es Ende des 19. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Ein so altes Haus birgt Überraschungen, die in keinen Bauplänen verzeichnet sind. Darauf müssen die Verantwortlichen bei den Arbeiten immer wieder reagieren. Laut Architekt ist die Entkernung abgeschlossen, nun folgen u.a. Trockenbau-, Elektro-, Fliesen- und Malerarbeiten. Parallel dazu findet die Außengestaltung statt. Geplant ist, dass Ende November 2023 alles abgeschlossen ist – vorausgesetzt, es gibt keine Verzögerungen bei den Materiallieferungen.