Freuen sich über die Weiterführung des Förderprogramms LEADER auf der Mittleren Alb: Hannes Bartholl, Pia Münch, Landrat Dr. Ulrich Fiedler, Klaus-Dieter Glocker und Elisabeth Markwardt (v. l.)
Foto: Ralf Ott

Mit Hilfe des LEADER-Förderprogramms sollen auf der Mittleren Alb Lösungen für den Bedarf gesellschaftlicher Herausforderungen der zukünftigen Jahre angeboten werden

Die LEADER-Aktionsgruppe Mittlere Alb hatte Vertreter der Presse am 20.06.2023 zum Gespräch nach Gomadingen eingeladen. Im Café-Bereich der Bäckerei Glocker hatten Landrat Dr. Ulrich Fiedler als Vorsitzender von LEADER und seine Stellvertreterin Pia Münch einiges zu berichten. Unterstützt wurden sie vom LEADER-Regionalmanagement – Elisabeth Markwardt und Hannes Bartholl. Die Öffentlichkeit sollte erfahren, was die Aktionsgruppe für die kommenden Jahre plant und wie regionale Akteure von den Fördergeldern profitieren können.

Zu Beginn des Gesprächs resümierte Landrat Fiedler die LEADER-Erfolgsbilanz der vergangenen Jahre. Bereits seit 2015 wird die Region Mittlere Alb mithilfe des europäischen Förderprogramms LEADER gestärkt und weiterentwickelt. Die Regionalentwicklung erfolgt dabei als Prozess, der durch die Bürger vor Ort gestaltet wird. Für die Umsetzung des Förderprogramms ist der Verein LEADER Mittlere Alb zuständig, allen voran „Frau und Herr LEADER, unsere beiden Regionalmanager Frau Markwardt und Herr Bartholl“, bezeichnete es der Landrat neckisch. „Mittlerweile bieten wir die zwei Förderprogramme LEADER und Regionalbudget für große und kleine Projekte an und decken damit ein sehr weites Feld in Bezug auf Themen sowie Antragsteller ab“, erklärte Dr. Fiedler. Das Ziel sei, die Lebensbedingungen in ländlichen Räumen nachhaltig zu verbessern und die Entwicklung dörflicher, sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Initiativen zu bestärken. Durch die Unterstützung von bisher 71 LEADER- sowie 70 Regionalbudget-Projekten sind über 5,7 Mio. Euro Fördermittel in die Region geflossen. Er berichtete von einigen Beispielen und äußerte sich anerkennend über das Vorhaben, in dem das Pressegespräch stattfand: die neue Verkaufsstelle der Bäckerei Glocker.

Klaus-Dieter Glocker beantragte 2017 zusammen mit seinem Sohn Simon Fördergelder für den Umbau der historischen Mühlenscheuer zum Café und Laden für Backwaren und regionale Spezialitäten. „Die Bauphase hat gut eineinhalb Jahre lang gedauert und war aufgrund von Abstimmungen mit dem Denkmal- und Brandschutz enorm aufwändig. Doch die Anstrengungen haben sich gelohnt, wir haben einen Ort zum Wohlfühlen und Genießen geschaffen“, berichtete Glocker. Die finanzielle Unterstützung von LEADER wäre einer der Gründe gewesen, das Projekt in Angriff zu nehmen. Für eine kleine Bäckerei sei eine solche Investition eine echte Herausforderung und Fördergelder von immenser Bedeutung.

Pia Münch ging danach auf das neue Regionale Entwicklungskonzept von LEADER ein, welches für die europäische Förderperiode 2023-2027 weiterentwickelt worden war. „Unsere Gesellschaft muss mit Blick auf die Herausforderungen der zukünftigen Jahre klimaneutraler, digitaler und inklusiver werden. Mit LEADER wollen wir Lösungen anbieten und regionalen Prozessen eine Starthilfe geben“, informierte Münch. In den letzten Jahren hat sich die Bedeutung des ländlichen Raums stark verändert, beispielsweise in Bezug zur interkommunalen Zusammenarbeit. Daher wurde die LEADER-Region auf 25 Kommunen in fünf Landkreisen erweitert. Nun können auch Beuren, Burladingen, Dettingen/Erms, Heroldstatt und Lenningen an den Fördermöglichkeiten partizipieren. Das Konzept enthält drei neu ausgearbeitete Handlungsfelder die beschreiben, welche Themen mit Geldern unterstützt werden können: Nachhaltiges Leben und Wohnen, sozial- und umweltgerechte Wirtschaft sowie Beteiligung und soziale Innovation. Einige dieser Themen wurden mit Regionalbudget-Projekten 2023 bereits bedient, z. B. mit der Einrichtung von RepairCafés in Beuren und Römerstein, mit der Aufstellung einer Insta-Skulptur an der Sontheimer Höhle oder dem Bau eines Segelflugsimulators in Zusammenarbeit der Fliegergruppen Hülben und Grabenstetten.

Abschließend erläuterten Frau Markwardt und Herr Bartholl, dass der Mittleren Alb für die Förderung von LEADER-Projekten bis Ende des Jahres 2027 bis zu 2,3 Mio. Euro EU-Mittel sowie bis zu 625.000 Euro Landesmittel zur Verfügung stehen. Sobald die Förderrichtlinie für LEADER vorliegt, können die ersten Projekte unterstützt werden. Voraussichtlich wird es im Winter 2023 soweit sein, da derzeit noch Vorbereitungen auf verschiedenen politischen Ebenen laufen. Beide wollen in der kommenden Förderperiode vieles erreichen und freuen sich darauf, Themen wie Klimaschutz, Kooperationen oder Kulturaktivitäten noch stärker voranzubringen als bisher. Auch die Zusammenarbeit mit LEADER-Regionen aus anderen Bundesländern oder europäischen Staaten stehe auf der To-do-Liste.

Jeder, der eine Projektidee zur Weiterentwicklung unserer Region hat, kann sich jederzeit beim Regionalmanagement melden. Dort wird beraten, informiert, unterstützt, vermittelt und vernetzt. Ganz nach dem Motto „Sie haben Ideen – wir fördern! Gemeinsam für unsere Region.“.