Heinz Kurz und Fabian Dieterle (v. l.) nehmen mit einigen Mitgliedern der Backgemeinschaft Trailfingen die Regionalbudget-Plakette entgegen. Im Hintergrund läuft der Elektrobackofen.
Foto: LEADER Mittlere Alb

Im Backhäusle Trailfingen gibt es dank einem Zuschuss aus dem Regionalbudget von LEADER Mittlere Alb einen Elektrobackofen und eine Teigmaschine

Bereits seit 1836 wird die Backtradition im Trailfinger Gemeindebackhaus mit zwei Holzöfen gepflegt. Doch seitdem hat sich einiges geändert: Die Benutzung der Holzöfen ist sehr aufwendig wie auch zeitintensiv und immer weniger Personen im Ort, zumeist Ältere, beherrschen noch die anspruchsvolle Bedienung. Zudem haben viele nicht mehr die Möglichkeit, Reisig aufzubereiten oder zu lagern. Auch die Mengen an Brot, die in einem Holzofen gebacken werden, sind für kleine Familien und Singlehaushalte oft keine Option. Der Faktor Zeit spielt ebenso eine Rolle, denn für das Backen im Backhaus, oft eine Leidenschaft von Frauen, steht aufgrund des Berufslebens weniger Zeit zur Verfügung. So entstand bei einigen Backaktiven die Überlegung, das Häusle moderner einzurichten, um das Backen zugänglicher zu machen und wieder mehr Bürger anzusprechen als bisher. Ende 2022 gründete sich die Backgemeinschaft Trailfingen mit dem Ziel, einen elektrischen Backofen sowie eine Teigmaschine für das Backhaus zu beschaffen.

Die Backgemeinschaft veranstaltete einen Infotag für die Dorfgemeinschaft, um das Vorhaben zu kommunizieren und weitere Interessierte anzusprechen. Das Projekt wurde geplant und Backevents organisiert, um mit den Erlösen die Eigenfinanzierung stemmen zu können. Im März 2023 kam dann die Zusage von LEADER Mittlere Alb, dass der Projektantrag ausgewählt wurde und die Gemeinschaft einen Zuschuss aus dem Regionalbudget erhalten soll. Die Umsetzung des Projekts verlief reibungslos, auch dank der guten Zusammenarbeit mit der Stadt Münsingen, die als Eigentümer des Häusles die notwendige Schaffung eines Starkstromanschlusses realisierte.

Anfang August 2023 wurde der Elektrobackofen dann bei einem Backtag mit gemütlichem Beisammensein für Bürger und Gäste öffentlich eingeweiht. Bei dieser Gelegenheit übergab Regionalmanagerin Elisabeth Markwardt den beiden Projektverantwortlichen Heinz Kurz und Fabian Dieterle die Regionalbudget-Plakette. Kurz berichtet stolz, dass die Backgemeinschaft mittlerweile aus 52 Aktiven und Unterstützern besteht. „Ich freue mich sehr, dass sich so viele Interessierte für unser Anliegen ehrenamtlich engagieren und sich auch die junge Generation einbringt – wie Fabian Dieterle, der die Backgemeinschaft verwaltet“, erzählt er.

Ziel des Projekts ist, das Backhäusle und die damit verbundenen Traditionen zu erhalten. Daher ist die Einbindung der jüngeren Generation unerlässlich. Mit dem Elektrobackofen wird ein wichtiger Beitrag geleistet, den eingeschränkten Möglichkeiten insbesondere junger Leute entgegenzukommen. Auch die Veranstaltungen richten sich danach. „Bei uns ist alles möglich. Wir bieten öffentliche Backtage für alle wie auch privates Backen für kleinere Gruppen an. Dabei können 40 oder auch nur zwei Brote auf einmal gebacken werden“, erklärt Dieterle. Wer statt Brot lieber Pizza, Kuchen oder Fleischkäse zubereiten will, auch das sei kein Problem. Zukünftig soll es auch Backtage mit z. B. dem örtlichen Kindergarten oder einem Jugendclub geben. Neben der Herstellung der eigenen Backwaren können soziale Kontakte geknüpft werden – denn das Backhaus dient auch als Treffpunkt, der die Gemeinschaft im Ort belebt.